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Unsere Geschichte

Der Chorgesang ist aus dem kulturellen Leben eines Ortes nicht wegzudenken. Bei vielen Veranstaltungen ist der Chorgesang willkommen. Ob bei Akademischen Feiern, auf dem Weihnachtsmarkt, bei Mainz lebt auf seinen Plätzen oder am Totensonntag. Mit dieser Homepage möchten wir unseren Verein vorstellen.

Der Mombacher Gesangverein ist ein traditioneller Männerchor. Wie bei vielen Chören gibt es auch bei uns Nachwuchsprobleme. Zwar konnten in den letzten Jahren einige Sänger hinzugewonnen werden, aber es fehlt doch an noch jüngeren Sängern. Unsere Singstunde findet Freitags von 20-22 Uhr im Spiegelsaal der Turnhalle des Mombacher Turnvereins 1861 e.V, Turnerstraße 31 statt.

Fast jeder kann in einem Chor singen. Kommen sie doch einmal zum schnuppern vorbei. Viele blieben dabei als sie einmal geschnuppert hatten. Der letzte Sänger der sich uns anschließ bemerkte nach der Begrüssung: so herzlich bin ich noch nirgendwo empfangen worden.

Die Gründer

Ende Oktober 1892 trat der MGV dem neugegründeten "Mittelrheinischen Sängerbund" bei und besuchte im Juni 1893 dessen 1. Bundesfest in Bockenheim bei Frankfurt. Im gleichen Jahr wurde noch das Fest einer Fahnenweihe in Nieder-Walluf besucht. Am 4. August 1894 verstarb der langjährige Präsident und Gründer Herr Georg Müth.

Die Vereinsgeschichte

An seine Stelle trat das Vorstandsmitglied Herr Friedrich Lauzi. In den nun folgenden Jahren bewiesen die Sänger des Mombacher Gesangvereins bei zahlreichen auswärtigen Sängerfesten sowie bei lokalen Festlichkeiten ihr Können. Das 25-jährige bestehen des Vereins wurde, verbunden mit einem Gesangswettstreit, im Rahmen eines viertägigen Festes vom 13. - 16. Juni 1903 in der Turnhalle des Mombacher Turnvereins gebührend gefeiert. Nach den Jubiläumsfeierlichkeiten wurde in den Chorproben wieder hart gear- beitet, so daß sich der Erfolg bald einstellte:

  • 1905 Gesangswettstreit in Gonsenheim 7. Preis und Ehrenpreis
  • 1907 Gesangswettstreit in Nackenheim 3. Preis in der 1. Klasse
  • 1909 Gesangswettstreit in Mittelheim 2. Preis in der Abteilung A, Klasse 1
  • 1909 Gesangswettstreit in Gonsenheim 3. Preis und 2. Ehrenpreis in der Abteilung A, Klasse 1
  • 1913 Teilnahme am 50-jährigen Stiftungsfest des Quartettvereins Ober-Olm und drei lokalen Festlichkeiten.

Der 1. Weltkrieg 1914 - 18 lähmte jegliches Vereinsleben. Im Frühjahr 1919 wurden zu nächst mit geringer Beteiligung die Chorproben unter dem Dirigenten Herrn Hackebeil wieder aufgenommen. Schon am Ende des gleichen Jahres war die Zahl der Sänger im Vergleich zum Vorkriegsstand weit überschritten. Nachdem im Januar 1921 Herr Nikolaus Fleck aus Gesundheitsgründen den Vorsitz niederlegte, übernahm Herr Otto Schirmer die Führung des Vereins. Im März 1923 löste Herr Friedrich Gläser Herrn Musikdirektor Hackebeil als Dirigent ab. Schon bald zeigten sich die hervorragenden pädagogischen Fähigkeiten des neuen Dirigenten:

  • 1925 Gesangswettstreit Kostheim 3. Preis in der 1. Landklasse
  • 1925 Ehrenpreissingen in Weisenau 3. Ehrenpreis
  • 1926 - ein besonders erfolgreiches Jahr. Wettstreit in Budenheim 1. Klassenpreis in der 1. Landklasse, 1. Ehrenpreis, höchster Ehrenpreis und Dirigentenpreis
  • 1927 Gesangswettstreit in Griesheim 2. Preis in der Stadtklasse

Im vorgenannten Jahr wurde mit den Vorbereitungen des goldenen Vereinsjubiläums begonnen, das mit einem großen Gesangswettstreit verbunden werden sollte.

Die Vereinsgeschichte

Die mühevollen Vorbereitungen sollten nicht unbelohnt bleiben. Unter dem Motto "In Freud und Leid zum Lied bereit" wurden vom 9. bis 12. Juni 1928 die Festlichkeiten abgehalten. 56 Vereine mit 3000 Sängern waren zum Wettstreit angetreten, 12 - 15000 auswärtige Gäste erlebten dieses großartige Fest.

Chor 1928

Im Januar 1929 legte der kranke Vorsitzende Herr Otto Schirmer sein Amt nieder und wurde zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Herr Franz Schneider wurde zum 1. Vorsitzenden gewählt. In den nun folgenden Jahren ging die Zahl der Festlichkeiten und somit auch die Zahl der Sängerwettstreite in Folge politischer und wirtschaftlicher Schwierigkeiten stark zurück. 1933 legte Herr Franz Schneider sein Amt als 1. Vorsitzender nieder. Sein Nachfolger wurde Herr Josef Hill. Im gleichen Jahr übergab der langjährige Chorleiter, Herr Friedrich Gläser, den Dirigentenstab an Herrn Dr. Alfred Morgenroth, der allerdings schon nach einjähriger Tätigkeit ausberuflichen Gründen Mainz verlassen musste und damit seinen Platz Herrn Robert Oertel überließ. Erst mit der Verpflichtung des Kappellmeisters Heinrich Schacker als Chorleiter im August 1935 hatte der Mombacher Gesangverein wieder einen beständigen Dirigenten gefunden. Im Jahre 1936 ist noch der Zusammenschluss mit dem Bruderverein "Liederkranz Mombach" zu verzeichnen. Vorsitzender Herr Josef Hill legte aus beruflichen Gründen im Januar 1937 sein Amt nieder. Sein Nachfolger wurde Herr Georg Glaser, der den Verein auch in den schweren Kriegsjahren 1939 - 45 Zusammenhielt. Als das Vereinslokal "Zur Krone" zerstört wurde musste der Verein sein Probelokal in die Turnhalle verlegen. Nachdem jedoch 1944 auch dieser Bau den Bomben zum Opfer fiel, erlosch das Vereinsleben endgültig. Im September 1945 verstarb der Vorsitzende Herr Georg Glaser. Am 24. Mai 1946 wurde der Verein unter dem Vorsitz von Herrn Adam Emrich und unter der musikalischen Leitung von Herrn Heinrich Schacker neu gegründet. Der Begeisterung der Aktiven und dem Engagement des Chorleiters war es zu verdanken, dass die Sänger in dieser schweren Nachkriegszeit schon bald zu einer harmonischen Gruppe zusammengewachsen waren. So konnte im Jahr 1950 der neue Dirigent Herr Rony Franz seine Arbeit auf einem guten Fundament aufbauen.

Von seinem großen Können werden die nachfolgenden Zeilen berichten:

  • 1952 Wettstreit in Nieder-Saulheim 1. Klassenpreis, 1. Klassenehrenpreis, höchster Ehrenpreis, Dirigentenpreis
  • 1952 Kreisleistungssingen in Laubenheim Aufstieg zum Bezirksleistungssingen
  • 1953 Bezirksleistungssingen in Bingen Gesamtnote sehr gut und damit Berechtigung zum Bundesleistungssingen

Nachdem 1951 Herr Adam Emrich den Vorsitz aus Gesundheitsgründen niederlegen musste, übernahm Herr Heinz Schier die Führung des Vereins. Die Jahre 1951, 52 und 53 konnten wohl mit Recht als die Glanzjahre des MGV bezeichnet werden. Der Verein zählte zu dieser Zeit 251 Mitglieder, davon 85 aktiv und 166 inaktiv. Zufrieden mit der geleisteten Arbeit feierte man vom 19. - 21. September 1953 das 75-jährige Bestehen. Ein bunter Abend bildete den Auftakt zu den Festlichkeiten. Künstler von Bühne und Funk starteten ein Programm, das den althergebrachten Kommers weit in den Schatten stellte. Nach dem Leistungssingen, am folgenden Tag, erhielten 15 Vereine aus der Hand des Musikdirektors Knettel, Bingen, eine Leistungsanalyse, die als Konzept eines jeden Vereins für die Zukunft anzusehen war. Die dem Jubiläum folgenden Jahre waren von einer regen Vereinstätigkeit geprägt.So fanden zahlreiche, zum Teil mehrtägige Ausflüge statt, wurde an Freundschafts- und Wertungssingen und mit Auszeichnung am Bezirksleistungssingen teilgenommen. Der Schwerpunkt der Chorarbeit jedoch lag auf dem Gebiet des Rundfunksingens.

Nachdem der Verein im Mai 1954 mit vier Schubertliedern in der "Stunde des Chorgesangs" des Südwestfunks eine außergewöhnliche Resonanz bei den Hörern zu verzeichnen hatte, wurde er von dem Ressortleiter des Senders, Herrn Werner, aufgefordert, sich für ein größeres Werk zur Verfügung zu stellen. So gelangte dann 1955 der Zyklus "Der Silberne Bronnen", ein Werk für Orchester, Chor und Sopran unter Leitung des Komponisten zur Aufführung. Im gleichen Jahr folgte noch ein Beitrag von zwei Liedern zu einer Konradin Kreutzer-Sendung. Im März 1955 fand ein Wechsel in der Vereinsführung statt. Herr Heinz Schier musste infolge beruflicher Uberlastung nach verdienstvollen Jahren, die Höhepunkte in der Vereinsgeschichte darstellten, sein Amt zur Verfügung stellen, das von nun an Herr Hans Best übernahm. Mit ihm war ein äußerst dynamischer Mann an die Vereinsspitze gelangt, der das Vereinsschiff sicher durch die sich in den nächsten Jahren zeigenden Klippen steuerte.

Das herausragende Ereignis im Jahre 1956 für unseren Verein war die Teilnahme am Deutschen Sängerbundfest in Stuttgart. Die viertägige Reise ins Schwabenland, an der über 50 aktive Sänger teilnahmen, hatte ihren Höhepunkt in einer Feier im Stuttgarter Neckarstadion mit rund 100.000 Teilnehmern, zu denen der unvergessene Bundespräsident Prof. Theodor Heuß sprach. In den Folgenden Jahren war trotz aller Erfolge doch nicht zu übersehen, dass die Mitarbeitsbereitschaft der Sänger merklich nachließ. Der sich zu diesen Zeiten langsam ausbreitende Wohlstand, der härtere Existenzkampf und eine Ubersättigung durch die Unterhaltungsmedien führten zu Interessenverlagerungen mit der Folge, dass mancher sich aus dem Vereinsleben zurückzog.

Dieser Entwicklung musste auch der Mombacher Gesangverein seinen Tribut zollen. So war der verdienstvolle Chorleiter, Herr Rony Franz, unter dessen Stabsführung der Chor vermutlich die besten Leistungen in seiner Geschichte brachte, gezwungen, seine Tä tigkeit im Herbst 1956 aufzugeben. Er wurde durch Herrn Ostländer abgelöst. Im Januar 1960 legte Herr Hans Best, nach fünf Jahren vorbildlicher Vereinsführung, aus beruf lichen Gründen den Vorsitz nieder. An seine Stelle trat Herr Hans Elzer.
Nachdem im Jahr 1958 bereits als neuer Chorleiter, Herr Gerhard, die musikalische Betreuung des Vereins übernommen hatte erfolgte 1960 ein abermaliger Dirigenten wechsel. Mit Herrn Friedrich Schmitz hatte der Verein endlich einen Chorleiter gefunden, dem es aufgrund seiner musikalischen und pädagogischen Fähigkeiten gelang, den Chor trotz kleiner werdender Sängerzahl auf einem beachtlichen Niveau zu halten. So konnte der Verein bei zahlreichen Wertungs- und Freundschaftssingen zum Teil sehr gute Ergebnisse erzielen. Hervorzuheben sind auch die fast jährlich stattfindenden Vereins- konzerte die dem Mombacher Publikum einen Leistungsbeweis des Chores und seines tüchtigen Leiters brachten. Daneben wurde auch das gesellige Leben sehr gepflegt und eine Reihe Vereinsausflüge unternommen. Erinnert sei hier nur an die herrliche Sänger- reise, gemeinsam mit dem Männerchor 1893 Bretzenheim, nach Kärnten. Aber trotz großer Anstrengungen der Vereinsführung, die Zahl der Mitglieder konstant zu halten, musste man die bittere Erkenntnis gewinnen, dass das Interesse am Vereinsleben merk- lich sank. Schlecht besuchte Chorproben waren Grund genug eine Aussprache mit dem Bruderverein "Sängerlust" zwecks Gründung einer Chorgemeinschaft herbeizuführen, hatten doch beide Vereine, sei es zum "Volkstrauertag" oder zum "Mombacher Abend" schon oft erfolgreich zusammengewirkt. So wurde am 30.09.1971 nach Übereinstimmung beider Vereinsführungen, die Chorgemeinschaft MGV/Sängerlust ins Leben gerufen. Unser Bruderverein "Sängerlust" feierte sein 100- jähriges bestehen vom 14.09. - 16.09.1973 in der Mombacher Eintrachthalle. Das abschliessende Freundschaftssingen unter dem Motto "Volkslieder aus aller Welt" mit einer Beteiligung von 24 Vereinen war die Krönung des Jubiläums. Der Zusammenschluss beider Vereine bewirkte eine verstärkte Chorgemeinschaft, besser besuchte Chorproben und neue Impulse im Vereinsleben.